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Etwas anderes

Klimawandel

Hallo Kinder!

Wart ihr schon einmal auf dem Mond? Nein? Ich leider auch nicht. Oder besser gesagt, zum Glück nicht. Denn auf dem Mond ist es sehr ungemütlich: Tagsüber wird es dort durch die ungefilterte Sonneneinstrahlung bis zu 130 Grad Celsius heiß und nachts kühlt die Mondoberfläche auf -150 Grad Celsius ab. Der Grund für diese schwankenden Temperaturen ist, dass der Mond keine Atmosphäre besitzt, wie die Erde. Die Erde dagegen hat eine schützende Hülle aus Stickstoff (N2 = 78%), Sauerstoff (O2 = 21%) und ein paar weiteren Gasen wie Kohlendioxyd (CO2 = 0,03%). Diese schützende Hülle sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen zum einen gefiltert werden und zum anderen die Wärme eingefangen wird und nicht sofort wieder ins Weltall entweichen kann. Wir leben in einem riesigen Wintergarten oder auch Treibhaus.

Leider ist diese lebenswichtige Atmosphäre aber bedroht. Seit die Menschen in den letzten 100 Jahren große Mengen an Kohle und Erdöl verbrennen, steigt die Konzentration von Kohlendioxyd, kurz CO2, in der Atmosphäre beständig an. Bereits die Änderungen des Anteils an CO2 in der sensiblen Atmosphäre von 0,03% auf 0,04% führt zu einer durchschnittlichen Temperaturerhöhung von mehreren Grad Celsius. Dabei wird es nicht einfach nur wärmer auf der Erde, sondern das ganze Klimagleichgewicht gerät durcheinander: Schnee in der Wüste, Hitze in Europa, Hochwasser, schmelzende Polkappen und Gletscher, veränderte Meeresströmungen und so weiter. Es wird also auch auf der Erde immer ungemütlicher.

Der Klimawandel ist das drängendste Problem dieses Jahrtausends. Das klingt zwar etwas pathetisch, aber es ist nicht übertrieben. Eigentlich müssten die Industrienationen alles stehen und liegen lassen und sich als erstes um dieses Problem kümmern. Dabei ist jeder Einzelne gefragt. Jeder Bewohner der Erde trägt durch sein eigenes Konsumverhalten zum Ausstoß von Kohlendioxyd und anderen Treibhausgasen bei. Die Bewohner mancher Länder haben dabei einen besonders hohen Einfluss, andere sind so arm, dass sie sich einen umweltschädlichen Konsum gar nicht leisten können.

Ich habe für verschiedene, ausgewählte Länder und Regionen den Ausstoß an Kohlendioxyd pro Bewohner in dem nachfolgenden Schaubild zusammen gefasst:

Jährlicher CO2-Ausstoß pro Bewohner. Mehr Zahlen dazu in Key World Energy Statistics 2007.

Der Weltdurchschnitt beträgt dabei rund 4 Tonnen CO2 pro Bewohner in einem Jahr. Länder wie Afrika und Indien liegen mit nur 1 Tonne weit unterhalb diesem Wert. In meiner Heimat in Brasilien sind es bereits 2 Tonnen pro Bewohner. Die Deutschen blasen jedoch durchschnittlich 10 Tonnen pro Jahr in die Atmosphäre. Ein Deutscher trägt also zehnmal so viel zum Klimawandel bei wie ein Afrikaner! Noch verschwenderischer gehen Kanadier, Australier und US-Amerikaner mit der Umwelt um: Jeder US-Amerikaner ist für rund 20 Tonnen Kohlendioxyd im Jahr verantwortlich, das sind jedes Jahr 3 vollbeladene Lastwagen pro Bewohner.

Um eine Vorstellung dafür zu bekommen, welche Ursachen es für den eigenen CO2-Ausstoß gibt, habe ich euch oben ein Klimaspiel gebastelt. Alle Bereiche in denen Energie oder Waren konsumiert werden, führen zu einem Beitrag zum Klimawandel. Schiebe dir einfach deinen persönlichen Konsum in das rechts dargestellt Klimakonto und sieh auf dem Klimathermometer nach, wie du selbst im Vergleich zum Rest der Welt da stehst.

Viel Spaß dabei wünscht

Juan aus Brasilien

  • Datenquelle für das Klimaspiel: IFEU u.a. Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes.
  • Andreas Grabolle, Tanja Loitz, Pendos CO2-Zähler. Die CO2-Tabelle für ein klimafreundliches Leben. Pendo Verlag. München 2007.
  • Rainer Grießhammer. Der Klima-Knigge. Energie sparen, Kosten senken, Klima schützen. booklet Verlag Berlin 2007.
 © Rossipotti No. 17, Februar 2008