Lexikon


Lexika allgemein

„Was ist ein Bienenstock?“ „Wie funktioniert ein Laser?“ „Wann fiel die Berliner Mauer?“
Sucht jemand auf eine konkrete Frage eine Antwort, findet er sie schnell in einem passenden Lexikon. Denn ein Lexikon ist ein Buch, das nichts anderes tut, als Fragen zu beantworten. Gibt ein Lexikon über alle möglichen Wissensgebiete von Naturwissenschaften über Sport bis Kunst und Religion einen kurzen Einblick, kann man zu dem Buch auch Konversationslexikon sagen. Die bekanntesten Konversationslexika in Deutschland sind wahrscheinlich der Brockhaus oder das Meyers Lexikon. Weil sie enorm viele Gebiete abdecken, sind sie mehrbändig und ein einzelner Band umfasst zum Beispie nur die Buchstaben A - Anj oder Malt - Mom.


Illustration: Katja Spitzer

Neben den Konversationslexika gibt es auch Lexika, die sich auf ein Gebiet spezialisiert haben. Zum Beispiel wie das Rossipotti-Lexikon auf Literatur. Je mehr ein Lexikon ins Detail geht, umso umfangreicher wird es. Und so können auch Lexika mit einem Spezialthema mehrbändig sein.
Doch egal wie dick ein Lexikon ist, keinem wird es gelingen, alle Fragen, die man sich ausdenken kann, zu erklären. Denn zum einen gibt es Fragen, die keiner beantworten kann, zum anderen kann in keinem Buch alles Wissenswerte stehen. Der Herausgeber des Lexikons muss deshalb auswählen, welche Begriffe er erläutern möchte.
Obwohl ein Lexikon den Anschein erweckt, als ob in ihm nichts als die Wahrheit steht, muss man immer im Hinterkopf behalten, dass es die absolute Wahrheit gar nicht gibt oder zumindest noch nicht gefunden wurde. Außerdem sind der Herausgeber und die Autoren von Lexika-Artikeln keine allwissende Menschen, sondern genauso von Moden, unterschiedlichen Zeithintergründen abhängig wie jeder andere auch. In einem Brockhaus aus dem Nationalsozialismus wird man beispielsweise ganz andere Erklärungen zu gesellschaftlichen Zusammenhängen finden als in einem Brockhaus aus unserem Jahrhundert.

Internet-Lexika

Eine völlig neue Form des Lexikons gibt es durch das neue Medium Internet. Plötzlich hat jeder mit einem Anschluss und genügend Wissen über das Medium, die Möglichkeit, Begriffe oder Sachgebiete selbst zu erklären und ins Netz zu stellen. Tatsächlich sprießen seither die Lexika wie Pilze aus dem Boden. Einige Lexika kommen dabei allerdings nicht über die Erklärung von zehn Begriffen hinaus.
Das bekannteste und umfangreichste Internet-Lexikon ist sicher Wikipedia. Wikipedia ist ein Lexikon, an dessen Aufbau sich weltweit alle beteiligen können. Aus diesem Grund gibt es das Lexikon in vielen Sprachen, wobei das deutsche Wikipedia nach dem englischen zur Zeit das weltweit größte ist. Das Tolle an Wikipedia ist, dass es kostenlos ist und jeder die Artikel (unter Quellenangabe und Nennung der Autoren) kopieren und verwenden darf. Prima ist auch, dass man in Wikipedia zu den außergewöhnlichsten Themen Artikel finden kann, weil sich irgendjemand mit diesem Spezialwissen die Mühe gemacht hat, etwas darüber zu veröffentlichen. In einem herkömmlichen Lexikon spart man randständige Themen oft aus, weil man nicht alles berücksichtigen kann und der Herausgeber oder der Verlag denkt, dass sie nicht von allgemeinem Interesse sind.
Ein Vorteil von Internet-Lexika allgemein ist, dass jeder mit Netz-Anschluss nur noch einen Mausklick von Informationen aus allen Wissensbereichen entfernt ist. Wissen ist damit viel freier geworden als früher und vor allem auch für jeden verfügbar. Denn in viele Bibliotheken, zum Beispiel in Unibibliotheken oder staatliche Archive, darf man ohne einen Spezialausweis nicht hinein, und als Kind und Jugendlicher sowieso nicht.
Ein Nachteil einiger Internet-Lexika ist allerdings, dass viele Informationen einfach falsch sind. Das liegt daran, dass jeder etwas schreiben kann, ohne von einem Herausgeber, Lektor oder Verleger überprüft zu werden. Aus dem Grund gleichen einige Lexika leider eher großen Gerüchteküchen als professionellen Nachschlagewerken.
Bei Wikipedia wird zwar in einigen Artikeln darauf hingewiesen, dass der Artikel noch eine Baustelle ist, trotzdem gibt keine übergeordnete Instanz oder Person, die die Artikel gegenliest und korrigiert.

Rossipotti-Literaturlexikon

Das Rossipotti-Lexikon ist ein Literaturlexikon für Kinder und erscheint nur im Internet. In unserem Literaturlexikon kann man viele Informationen zu Kinderbuchautoren und Illustratoren finden. Außerdem kann man viele literarische Begriffe nachschlagen und einen Überblick über die wichtigsten Epochen und Genres bekommen.

Damit die Inhalte möglichst stimmen und das Lexikon nicht zur Gerüchteküche wird, schreiben nur ausgewählte Autoren und Literaturwissenschaftler Artikel. Jeder von ihnen hat eine unterschiedliche Schreibweise und auch unterschiedliche Vorlieben, weshalb er vielleicht etwas hervorhebt, was ein anderer weggelassen hätte und umgekehrt. Trotzdem versuchen wir, dem Lexikon insgesamt ein einheitliches Gesicht zu geben.
Natürlich können sich trotzdem auch im Rossipotti-Lexikon Fehler einschleichen, aber das sollte die Ausnahme und nicht die Regel sein. Sobald sie den Redakteuren auffallen, werden sie korrigiert.

Wenn ihr selber zum Autor werden möchtet, um Bücher vorzustellen und zu bewerten oder Experten-Büchsen zu sammeln, könnt ihr euch bei Klops als Experte registrieren.

Als Gegengewicht zum Text gibt’s viele Bilder, Animationen und Quizfragen. In der Kopfzeile jedes Artikels findet ihr verschiedene Symbole, die euch anzeigen, welche Art von Unterhaltung euch erwartet:

  Die Dose bedeutet, zu diesem Artikel gibt es ein Quiz.
  Das Törtchen bedeutet, hier findet ihr als Nachtisch einen Film, eine Animation oder einen Bastelbogen.
  Die Katze in dem zackigen Bildausschnitt lenkt euch zu Illustrationen.
  Und der Stift zeigt an, dass ihr hier Buchvorstellungen schreiben könnt.

Übrigens: Das Lexikon befindet sich noch im Aufbau. Das heißt, dass ihr zwar schon einige Artikel lesen könnt, aber viele Begriffe auch noch nicht erklärt wurden. Das ist bei Lexika nicht unüblich, denn oft werden erst die losen Blätter der ersten Artikel veröffentlicht, bevor sie Jahre später zu einem Lexikon zusammen gebunden werden und als fertige Buchausgabe im Regal stehen können. Der Nachteil von Loseblattsammlungen liegt auf der Hand. Der Vorteil ist allerdings, dass ihr beim Wachsen zusehen könnt und dadurch vielleicht Lust bekommt, in dem einen oder anderen Artikel zu schmökern, den ihr sonst links liegen gelassen hättet.
Im Inhaltsverzeichnis könnt ihr lesen, welche Begriffe in den nächsten zwei Jahren auf jeden Fall noch erklärt werden. Die grauen Begriffe sind noch nicht geschrieben, die schwarzen schon.
Neue Artikel werden auf der Startseite angekündigt. Hier wird auch eine Frage der Woche gestellt, die ihr mit Hilfe der Lexikonartikel lösen könnt, und auf besondere Leckerbissen hingewiesen.
Welche Begriffe nach den zwei Jahren dazu kommen, wird sich dann herausstellen.
Last but not least schicken wir noch einen herzlichen, digitalen Gruß und ein dickes, klopsförmiges Dankeschön an die vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Familienministerium gestartete Initiative Ein Netz für Kinder, die uns finanziell kräftig unterstützt und ohne die dieses Lexikon nicht möglich geworden wäre!

http://wikipedia.de/
http://www.hanisauland.de/buchtipps/autorenlexikon/
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/
http://www.kuppelkucker.de/index.php/Lexikon/
http://wwf-arten.wwf.de/