Metapher


Bedeutung der Metapher

Jeder von uns verwendet täglich Metaphern. Wenn man „Stuhlbein“ oder „kaputtlachen“ sagt, dann hat man schon eine Metapher benutzt.
Einer der ersten, der Metaphern verwendete, war der Philosoph Aristoteles, der im antiken Griechenland vor mehr als 2000 Jahren lebte. Für ihn waren Metaphern deswegen so bedeutsam, weil sie die Sprache bereichern und verschönern. Seitdem hat sich ihr Gebrauch kaum verändert. Außer, dass Aristoteles noch weitere sprachliche Bilder als Metaphern bezeichnete, die heute aufgrund der ständigen Entwicklung unserer Sprache unter anderen Oberbegriffen zusammengefasst werden.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Metaphern benutzt werden. Man verwendet sie, weil sich zwei Dinge aufgrund einer Eigenschaft ähnlich sind und diese Eigenschaft mit Hilfe der Metapher hervorgehoben wird. Zum Beispiel „das Gold der Wüste“ für Wasser. Oder wenn ein Wort als zu anstößig oder negativ empfunden wird, mildert die Metapher den eigentlichen Ausdruck wie bei „von uns gehen“ für sterben. Wenn es für eine Sache kein eigenes Wort gibt wie zum Beispiel „Handschuh“, dann benutzen wir sogenannte „tote“ Metaphern. Sie kommen ganz selbstverständlich im alltäglichen Gebrauch zum Einsatz, ohne dass uns dabei bewusst wird, eine Metapher zu verwenden.
Metaphern darf man übrigens nicht wortwörtlich nehmen. Wenn man zum Beispiel die Metapher für Löwe „der König der Tiere“ wörtlich nimmt, dann denkt man womöglich, dass die Tiere tatsächlich einen König haben. Haben sie natürlich nicht! In dem Fall ist klar, dass der Löwe gemeint ist, nur wird dafür eine bildlichere Bezeichnung gewählt, die zusätzlich wesentliche Merkmale des Löwen hervorhebt: sein majestätisches Aussehen und seine Stärke. Metaphern muss man also in der übertragenen Bedeutung verstehen, sonst klingt es nur nach Kauderwelsch.

Metaphern in der Dichtung


Illustration: Tine Neubert

Seit Aristoteles sind viele Metaphern entstanden, die wir bis heute benutzen. Daneben kann man aber auch jederzeit eigene Metaphern erfinden wie „Himmelwatte“ für Wolken. Leute, die naturgemäß besonders oft Metaphern erfinden, weil sie sich viel mit sprachlichen Bildern beschäftigen, sind Dichter und Schriftsteller. Metaphern sind bei ihnen sehr beliebt, weil sie poetisch und kunstvoll klingen. Besonders gern wird die Metapher deshalb in der Lyrik verwendet. So nennt der Dichter zum Beispiel den Abend „das Alter des Tages“, den Regen „die Tränen des Himmels“ oder Äpfel sind nicht nur Obst sondern „das Gold des Baumes“. Außerdem gab es immer wieder Epochen, in denen die Metapher boomte. Zum Beispiel in der Klassik, Romantik oder im Expressionismus.