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Kulturtasche

Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Taschen viel schwatzen.
Das ist lächerlich. Denn es ist ja genau umgekehrt: Taschen machen so gut wie nie den Mund auf.
Ihr habt also das große Glück, dass ich zu jenen Taschen gehöre, die nicht nur still und träge am Arm einer x-beliebigen Frau hängen, sondern durchaus hin und wieder etwas mitzuteilen haben.

Bei mir liegt das daran, dass ich eine Kulturtasche bin und deshalb ziemlich viel in mir steckt.
Könntet ihr in mich hineinsehen, würdet ihr nicht nur Flummis, Ohrenstäbchen und bunte Taschentücher finden, sondern auch eine Sammlung unterschiedlicher Berufe aus dem Kultur- und Literaturbereich für Kinder.

In mir steckt zum Beispiel ein Puppenspieler, ein Theaterregisseur für Kinder, ein Buchhändler, ein Geräuschemacher für Film-Comics, eine Bibliothekarin, ein Kinderbuchautor und, und, und.

In Zukunft möchte ich euch in jedem Rossipotti einen dieser Berufe vorstellen.

Dieses Mal habe ich mich für eine Museumspädagogin aus dem "Museum Kindheit und Jugend" in Berlin entschieden. In diesem Museum sind zur Zeit drei Ausstellungen zu besichtigen. Eine Dauerausstellung, in der die Kindheit des 19. und 20. Jahrhunderts thematisiert wird, und zwei Sonderausstellungen. Die eine davon zeigt, wie Kinder ihren Schulweg und den Verkehr erleben und die andere kreist um Pinocchio & Co. Sie hat deshalb den Titel: "Lügen haben lange Nasen".

Wie die Ausstellung um Pinocchio geplant, umgesetzt und gepflegt wird und was allgemein die Aufgaben einer Museumspädagogin sind, erzählt uns auf der nächsten Seite Helma Hörath.

 

 © Rossipotti No.2, Februar 2004