Den edlen Reiter sieht man hier
Auf seinem wohlgeritt'nem Tier.
"Wenn recht ich meinen Augen trau'
So kommt da eine Eierfrau.
Bei der Begegnung ist am Platz
Mit meinem Gaul ein flotter Satz!"
Doch wenn der Gaul nicht setzen mag,
So hat der Reiter seine Plag.
Das Zahlen macht bei jedem Lied -
Und also auch bei diesem Fried'.
Im Eierkorb sitzt der Jokei -
Die Frau erhebt ein groß' Geschrei.
Bewundert von dem Publikum
Schaut sich voll Stolz der Reiter um.
Nun kommt der Reiter mit dem Pferde -
Oh weh' -- in eine Gänseherde!
Zwei Damen sitzen beim Kaffee,
Es lockt den Gaul des Zuckers Näh'.
Vergeblich jedes Schlagen ist -
Der Gaul sehr gerne Zucker frisst.
Der Reiter hört von Ferne droh'n,
Drum macht er schleunigst sich davon.
Wie über einen Zaun er setzt -
Ist er gar unter Schweinen jetzt.
Der Hirt entflieht mit starren Blicken,
Der Reiter stutzt - die Schweine quiecken.
Der schnelle Reiter in der Flucht
Natürlich wieder Rettung sucht.
Dabei jedoch - o Not und Pein,
Gerät ins Wasser er hinein.
Jokei und Ross sind triefend nass -
Führwahr das ist ein schlechter Spaß!
Natürlich trabt er schnell nach Haus,
Steigt ab und trinkt - und ruht sich aus.
Doch seine Ruhe währt nicht lang,
Da tobt's und läutet's - wird ihm bang.
Der Gänsemann, der Schweinhirt,
Die Damen und der Kaffeewirt,
Sie kommen und begehren Geld -
Und zahlen muss zum Schluss der Held.
 
Der von Lothar Meggendorfer illustrierte Münchner Bilderbogen wurde Rossipotti freundlicherweise von der "Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Kinder- und Jugendbuchabteilung" zur Verfügung gestellt.
     
Zurück zur Übersicht!