Kinder schreiben für Kinder

Nacht

von Lea (10 Jahre) - Sa 05.08.2006

Der warme Wind von eintausend und einer Sommernacht zieht durch die gepflasterte Gasse, die sich eng und schwach beleuchtet um eine Kurve zieht. Im sanften Lichte des Mondes, kaum ausreichend, erkennt man die Umrisse einer Person, die schwach, mit angsterfüllten Augen auf dem Boden sitzt. Es ist ein kleiner Mädchen. Tränen kullern die zarten Wangen hinunter und tropfen auf das Kleid. Es beginnt zu regnen. Die Pflastersteine, über die tagsüber noch barocke Kutschen gefahren sind, glänzen nun nass im Mondenschein. Das Mädchen weint noch mehr, während es sich, um trocken zu bleiben, in einem Kneipeneingang setzt. Das Prasseln des nieseligen Sommerregens und die tiefe Dunkelheit, lässt die Welt noch grausamer erscheinen, gibt einem das Gefühl von Verlassenheit. Das Kind schluchzt. Von drinnen dringt helles Gelächter, fröhliche Tanzmusik und ein warmer Lichtstrahl. Sie schließt die Augen. Jemand öffnet die Tür hinter ihr, sagt: 'Na nu, wer ist denn die junge Lady hier?' Aber die Nacht, hat alles verschlungen.