Dick Bruna

* 1927 in Utrecht in den Niederlanden


Leben


Dick Bruna © Mercis bv, 1953-2011

Dick Bruna heißt eigentlich Hendrik Magdalenus Bruna. Als Kind wurde er aber Dick oder Dikki, also Dickerchen genannt. Bruna stammt aus einer Verleger-Familie. Um die Nachfolge im Familienbetrieb antreten zu können, ging er zur Ausbildung nach London und Paris. Dort lernte er jedoch die Moderne Kunst von den Künstlern Pablo Picasso und Paul Klee kennen und beschloss deshalb, Künstler zu werden.
Viele Jahre lang illustrierte er Buchcover, also Buchumschläge und benutzte dazu die Technik der Collage.
Im Laufe der Zeit entwickelte er jedoch einen ganz eigenen Zeichenstil, für den er berühmt wurde. Seine bekannteste Figur ist ein kleiner, weißer Hase mit dem Namen Miffy.
Heute ist Dick Bruna einer der bekanntesten Bilderbuchautoren. Er hat mehr als 120 Bilderbücher geschrieben und illustriert. Seine Bücher wurden rund 90 Millionen mal verkauft und in 40 Sprachen übersetzt.
Bruna erhielt viele internationale Preise und Auszeichnungen für sein Werk. Und er wurde von der niederländischen Königin zum Ritter geschlagen!
In den Niederlanden wird er so sehr verehrt, dass es sogar ein Dick Bruna Huis gibt, ein Museum, in dem seine Werke ausgestellt sind. Seine Figuren werden auch weltweit vermarktet und als Kuscheltiere oder auf verschiene Gegenstände aufgedruckt verkauft.

Werk und Stil


Miffy
Illustration Dick Bruna
© Mercis bv, 1953-2011

Dick Bruna sieht sich selbst eher als Künstler, obwohl er auch Autor seiner Bücher ist. Er malt in einem sehr einfachen, abstrahierten Stil. Das heißt, er vereinfacht die Formen und Farben eines Gegenstandes, eines Tieres oder eines Menschen auf das absolut Wesentliche. Diese Technik lässt sich auf die Collagen des Künstlers Matisse zurückführen, von denen Bruna sich in Paris begeistern ließ. Denn auch diese Collagen sind Formen aus einfarbigen Papieren. Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau überwiegen dabei. Auch Dick Bruna verwendet die Primärfarbe oder andere kräftige, nicht abgetönte Farben. Die farbigen Flächen umrandet er mit dicken, schwarzen Umrisslinien.
Miffy ist eine der berühmtesten Figuren aus Dick Brunas Bilderbüchern. Bei einem Urlaub, den Dick Bruna mit seinem einjährigen Sohn und seiner Frau am Meer verbrachte, erzählte er seinem Sohn immer wieder Geschichten über einen kleinen Hasen. Als er beschloss, diesen Hasen zu zeichnen, war Nijntje geboren. In der deutschen und englischen Übersetzung ist aus Nijntje Miffy geworden. Das erste Buch, das Dick Bruna veröffentlichte, hieß Miffy am Meer.


Miffy
Illustration Dick Bruna
© Mercis bv, 1953-2011

Miffy hat einen runden Kopf mit ovalen Hasenohren. Ihr Körper besteht aus einfachen Formen, an die kreisrunde Hasenpfoten und Beine gesetzt sind. Indem Bruna die Anordnung dieser geometrischen Formen verändert, deutet er Bewegung an. Mehr als an einen echten Hasen, erinnert das kleine Häschen an ein Kuscheltier. Ihr Gesicht besteht aus zwei schwarzen Punkten (die Augen) und zwei kurzen, diagonal gekreuzten Linien als Mund. Doch selbst mit so einfachen Mitteln ist Bruna in der Lage, unterschiedliche Stimmungen, Tätigkeiten oder Zustände darzustellen. Wenn Miffy weint, sind die zwei Striche ihres Mundes kürzer und selbst die zwei Tränen in ihrem Gesicht lassen in ihrer Einfachheit Dick Brunas Stil deutlich werden.
Auch bei den Menschen bleibt Bruna seinem Stil treu.
Die Gesichter sind einfache, runde Flächen in Weiß. Auf diese Flächen sind Striche, die Haare andeuten, gelegt, sowie sehr einfache Punkt, Punkt, Komma, Strich Gesichter. Die Farben, die Bruna verwendet, leuchten stark in Rot, Blau, Grün, Gelb, Weiß und Schwarz.
Gerne erzeugt Bruna Kontraste zwischen den farbigen Formen seiner Figuren und dem einfarbigen Hintergrund. Er schafft keine Dreidimensionalität, in dem er etwa durch Abstufungen der farben Plastizität erzeugt. Auf seiner Webseite schreibt Dick Bruna über seine Art zu zeichnen:

„Die Zeichnung ist wie eine Erinnerung. Ich sehe die Dinge nicht jetzt, sondern wie ich sie erinnere.“

Das, was ihm in Erinnerung geblieben ist, sind die einprägsamen direkten Eindrücke und nicht das schmückende Beiwerk. Seine Art zu zeichnen ist so stark vereinfacht, dass die Bilder einem beinahe selbst wie Buchstaben einer Bildersprache vorkommen.
Die runden, dicken Striche, die einfachen geometrischen Formen und der Verzicht auf Plastizität, vermitteln eine Welt, die von Einfachheit geprägt ist. Seine Bücher gestaltet er für Kleinkinder und entsprechend erscheinen sie als Pappbilderbücher in einem kleinen Quadratformat.

Auszeichnungen (Auswahl)

1997 Silberner Griffel
1990 Goldener Pinsel

Titelauswahl

Moni und Michel / Bruna, Dick (Text); Bruna, Dick (Illu.) - Pestalozzi Verlag 1989. Buchvorstellungen: ()
Dolly Dick hat einen Laden - De winkel van betje big / Bruna, Dick (Text); Bruna, Dick (Illu.) - Parabel Verlag 1991. Buchvorstellungen: ()
Miffy im Zoo / Bruna, Dick (Text); Bruna, Dick (Illu.) - Parabel Verlag 1996. Buchvorstellungen: ()
Miffy und das Baby / Bruna, Dick (Text); Bruna, Dick (Illu.) - Panini Verlag 1996. Buchvorstellungen: ()
Miffy weint / Bruna, Dick (Text); Bruna, Dick (Illu.) - Parabel Verlag 1996. Buchvorstellungen: ()

http://www.miffy.com
http://www.sandmaennchen.de/freunde/beitraege/miffy.html